Dank nochmals, Francesco, für deinen guten Support, für deine starke Rede zu unserem 1.Mai hier in Korbach.

Der 1. Mai – der „Tag der Arbeit“ – ist mehr als nur ein Feiertag: Er ist ein kraftvolles Symbol unserer gemeinsamen Stärke und unserer unermüdlichen Forderung nach Gerechtigkeit und fairen Arbeitsbedingungen. „Mach dich stark mit uns” lautet der Aufruf der Gewerkschaften für den heutigen Tag, denn wir leben in herausfordernden Zeiten.
Aber wir halten zusammen. Wir lassen uns nicht spalten. Wir stehen ein – als solidarische Gemeinschaft und als Stimme für Gute Arbeit.
Mit den letzten Tariferhöhungen, die heute noch wirken, haben wir als DGB-Gewerkschaften tarifliche Lohnsteigerungen für mehr als 20 Millionen Beschäftigte erreicht. Wir haben erfolgreich verhandelt: für mehr Lohn, für mehr Freizeit, für mehr Schutz.
Aber – noch immer arbeiten zu viele Menschen ohne Tarifvertrag, ohne Sicherheit und ohne Perspektive. Aktuell arbeiten nur 49% Prozent der Westdeutschen und 56% der Ostdeutschen zu Tarifbedingungen.
Wir brauchen die Tarifwende – jetzt!
Seit 10 Jahren wird inzwischen der Mindestlohn in Deutschland gezahlt. Gut so! Aber klar ist auch: 12,82 Euro pro Stunde reichen vorne und hinten nicht aus! Zu dieser letzten, lächerlichen Erhöhung um 41 (!) Cent konnte es nur deshalb kommen, weil sie gegen den klaren Willen der Gewerkschaften in der Mindestlohnkommission durchgeboxt wurde. Das werden wir so nicht hinnehmen.
Heute, am Tag der Arbeit, sagen wir ganz klar: Der Mindestlohn muss bei 15 Euro liegen – mindestens!
Unser Recht auf Organisation, auf Versammlung und auf Mitbestimmung sind über Generationen hart erkämpft worden. Der 1. Mai ist der Tag, an dem wir an diejenigen denken, die dies zum Teil unter großer persönlicher Gefahr durchgesetzt haben. Ihr Opfer verpflichtet uns, weiterzukämpfen. Für unsere Kolleginnen und Kollegen – im Jetzt und in der Zukunft.
Glück auf!
Francesco Grioli